Warum überhaupt eine Smartwatch zur Navigation?
Wenn es eine Sache gibt, die ich auf langen Wanderungen zuverlässig hinbekomme, dann ist es: mich zu verlaufen. Mein Orientierungssinn ist praktisch nicht existent. Spätestens nach 30 Minuten im Flow stelle ich fest, dass ich mal wieder einen falschen Abzweig genommen habe.
Bei einer mehrwöchigen Alpenüberquerung wollte ich dieses Problem vermeiden. Ständiges Kramen nach dem Smartphone? Zu umständlich. Offline-Karten auf Papier? Zu unpraktisch. Also musste eine Smartwatch mit zuverlässiger Navigation her.
Welche Smartwatch passt zu mir?
Der Markt ist riesig: Garmin Fenix*, Polar Grit X*, Coros Vertix* – allesamt Premium-Modelle mit High-End-GPS, offline Karten, riesigem Akku und gefühlt einer Raketenwissenschaft im Gehäuse. Aber: klobig und teuer. Ich trage sonst nie Uhren, also wollte ich ein Modell, das nicht nur in den Bergen, sondern auch im Alltag tragbar ist. Gleichzeitig brauchte ich eine richtige Karte auf dem Display, nicht nur einen Richtungspfeil, der mich in die Irre führen könnte.
Mein Wunschzettel:
- Kartendarstellung mit sichtbaren Wegen, nicht nur Pfeilnavigation
- Akkulaufzeit von mindestens 12 Stunden bei GPS-Betrieb
- Alltagstauglich, also nicht zu groß und schwer
- Einfache Bedienung, damit ich unterwegs nicht ewig fummeln muss
Nach einigem Suchen landete ich bei der Garmin Venu 3* – eigentlich keine klassische Wanderuhr, aber mit Komoot Premium (30 €/Jahr) bietet sie eine vollwertige Navigation mit Karte. Eine Smartwatch zur Navigation mit GPS, die auch im Alltag überzeugt. Also bestellt, eingerichtet – und ab in die Berge.
Die besten 400 Euro, die ich ausgegeben habe
Ich war skeptisch. Kann eine eigentlich für den Alltag gedachte Smartwatch wie die Garmin Venu 3* wirklich eine vollständige Navigationslösung auf einer Alpenüberquerung sein?
Kurze Antwort: Ja! Längere Antwort: Beste Entscheidung der ganzen Reise.
- Navigation in 1 Sekunde: Kein Handy mehr aus der Tasche ziehen – einfach aufs Handgelenk schauen und wissen, wo’s langgeht.
- Vibrationsalarm bei Abzweigungen: Ich musste nie raten, wann ich abbiegen soll. Falls es doch mal unklar war, ein kurzer Blick auf die Uhr (1 Sekunde, siehe oben) und weiter.
- Warnung bei Verlassen der Route: Zweimal bin ich in dichtem Nebel im Kreis gelaufen. Die Uhr hat mich jeweils nach 1-2 Minuten zurückgeholt, indem sie mir mit dem Vibrations- und akustischem Alarm Hinweise auf die fehlerhafte Route gegeben hat.
- Akkulaufzeit: Jeden Tag locker überstanden. Ich habe die Uhr zwar täglich aufgeladen, aber sie hätte sicherlich auch 2 Tage hintereinander akkutechnisch überstanden.
- Schnelles Laden: Innerhalb von zwei Stunden voll – perfekt für den nächsten Wandertag.


Gibt’s auch Schwächen der Garmin Venu 3?
Natürlich gibt es auch Grenzen, die ich während meiner Tour feststellen konnte:
- Dicht bewaldete Gebiete in Italien: In der Umgebung von Belluno gab es kurze GPS-Aussetzer. Auch mein Smartphone hatte in diesen Bereichen keinen Empfang. Die beste Strategie war, in der eingeschlagenen Richtung weiterzugehen, bis sich die Verbindung wieder stabilisierte.
- Starker Regen: Während eines Platzregens war das Touch-Display der Uhr kaum bedienbar. Die einzige Lösung bestand darin, sich unterzustellen, das Display trocken zu wischen und sich vorab die grobe Marschroute einzuprägen.
- Tracking-Daten ‘Zeit in Bewegung’: Für mich persönlich waren die Tracking-Einstellung ausreichend. Der Vollständigkeithalber sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass die automatische Erfassung der „Zeit in Bewegung“ war nicht zu 100 % genau war. Wer viel Wert auf eine exakte Analyse seiner Tour legt und nicht nur mit ‘Dann bin ich losgelaufen’, ‘Dann bin ich angekommen’ und ‘Soviele Kilometer und Höhenmeter lagen dazwischen’ zufrieden ist, der sollte sich lieber bei den Profi GPS Uhren* umgucken.
Zusätzliche Features mit echtem Mehrwert
Neben der Navigation hat diese GPS Uhr einige Zusatzfunktionen, die sich auf einer Weitwanderung als äußerst praktisch erwiesen haben:
- Schlafanalyse (Sleep Score): Ich kann noch Monate später nachvollziehen, wann ich gut oder schlecht auf den Berghütten geschlafen habe – durchaus spannend.
- Integrierte Taschenlampe: Spart das nächtliche Suchen nach der Stirnlampe oder dem Smartphone-Licht im dunklen Hüttenlager.
- Live-Höhenmeter-Anzeige: Eine grafische Darstellung der bereits bewältigten und noch bevorstehenden Höhenmeter hilft enorm bei der Planung der nächsten Wanderstunden, z. B. wann es sich lohnt, Wanderstöcke hervorzuholen oder eine Pause einzulegen.
Fazit: Garmin Venu 3 – die unterschätzte Smartwatch zur Navigation für Outdoor und Alltag
Die Garmin Venu 3* hat sich auf meiner Alpenüberquerung als unverzichtbares Tool erwiesen. Sie bietet eine einfache, aber effiziente Navigation und kombiniert das Beste aus beiden Welten: Outdoor-Funktionalität und Alltagstauglichkeit.
In Kombination mit Komoot Premium wird sie zu einer der besten Lösungen für Wanderer, die Wert auf eine einfache Bedienung, zuverlässige Navigation und eine vielseitige Nutzung legen. Wer eine leichte, schlichte und funktionale GPS-Smartwatch sucht, sollte sie unbedingt in mit in den Rucksack packen.
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